Kooperation mit Donum Vitae geplant

Osterhofener Zeitung 17.11.2014

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen beim Kinderschutzbund – Aktion im Fahrerlager in Willing

Kibu 2014

Osterhofen. Die erfolgreiche Arbeit des Kinderschutzbundes kann man (m)essen: Wenn die Ehrenamtlichen Kuchen und Plätzchen beim Gesundheitstag der Freien Wähler, in der Adventsausstellung in der Gärtnerei Ammer oder auf dem Christkindlmarkt verkaufen, stammt das Backwerk von den betreuten Familien. Diese nehmen nicht nur Hilfe in Anspruch, sondern geben auf diese Weise wieder etwas an die Gesellschaft zurück.
„Diese Familien konsumieren nicht nur, sie helfen selbst mit“, berichtete Vorsitzende Brigitte Treichl in der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend im „Altenmarkter Hof“. Als der Verein kürzlich in die ehemalige Hausmeisterwohnung der Mittelschule umgezogen ist, packten die Klienten des Kinderschutzbundes selbst mit an. Derzeit kommen 70 Familien mit 180 Kindern regelmäßig zur Beratung.Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, selbst Gründungsmitglied des Kinderschutzbundes,freut sich: „Jede Familie, die wir auffangen können, ist gut für die Zukunft der Stadt.“
Liane Sedlmeier leitete die Neuwahlen und präsentierte die weitgehend unveränderte Vorstandschaft: 1. Vorsitzende bleibt Brigitte Treichl, die von Insa Pfeiffer-Ruhland vertreten wird. Als „Hahn im Vorstandskorb“ kümmert sich Herbert Köhlnberger um das Finanzielle. Neue Schriftführerin ist Claudia Müller. Sie übernimmt das Amt von Bettina Krümmel, die künftig Beisitzerin ist. Weitere Beisitzer sind Irene Fragner, Sabina Flieger, Esra Koch und Manuela Kiermaier. Die Kasse prüfen weiterhin Robert Kröll und Sabine Feuerecker. Vor den Neuwahlen legte Schatzmeister Herbert Köhlnberger die Finanzen offen. Die beiden Kassenprüfer bestätigten eine einwandfreie Buchführung, worauf die Versammlung die Vorstandschaft entlastete. Herbert Köhlnberger bedankte sich bei der Bevölkerung besonders für die vielen Sachspenden. „Was wir an Kleidung, Schul- und Spielsachen gespendet bekommen, müssen wir nicht kaufen“, erklärte er.
Diesem Dank schloss sich Brigitte Treichl an und gab in ihrem Tätigkeitsbericht einen Einblick in die laufende Arbeit der Ehrenamtlichen. Kinderkleiderkammer sei untertrieben, es handle sich inzwischen um eine „Rundum-Ausstattungsbörse“, führt sie aus. Dort gibt es alles fürs Kind vom Fläschchen bis zum Bettchen und Kinderwagen. Insgesamt stellte der Kinderschutzbund heuer die Grundausstattung für 20 Neugeborene bereit. Schulanfänger und Schüler bekamen Taschen und weitere Schulsachen. Eng arbeitet der Verein mit den Jugendsozialarbeitern an den Schulen zusammen und bezuschusst Klassenfahrten und Ausflüge. Auch in anderen Feldern der Familienhilfe setzt der Kinderschutzbund auf eine niederschwellige Verknüpfung von Ehrenamt und professioneller Beratung. So holte der Kinderschutzbund die Schwangerenberatung des Landratsamtes nach Osterhofen. Derzeit laufen Gespräche mit Donum Vitae. Erklärtes Ziel von Brigitte Treichl ist es, „zumindest in Teilzeit eine professionelle Beratungsstruktur in Osterhofen“ zu etablieren. Erfolgreich laufen die Lerngruppen für Kinder mit Migrationshintergrund. Hier melden Schulen und Eltern durch die Bank gute Noten zurück.
Tierische Freude hatten die Familien beim Ausflug in den Straubinger Zoo. Der besondere Höhepunkt war heuer für 24 Kinder die Fahrt zum Grasbahnrennen nach Willing.„Vom Besuch im Fahrerlager schwärmen viele heute noch“, schilderte Herbert Köhlnberger die Eindrücke der Kinder. Letztes Jahr wurden 110 Kinder in der Weihnachtsaktion beschenkt. Heuer rechnet Brigitte Treichl mit etwa 100 Wunschzetteln.
So schnell wird dem Kinderschutzbund die Arbeit nicht ausgehen. Der Verein stellt sich besonders auf Kinder aus Flüchtlingsfamilien ein, die neben der Schule unterstützt werden müssen. „Viele werden dauerhaft bleiben“, ist sich Bürgermeisterin Liane Sedlmeier sicher. Deshalb müsse man versuchen, diese Menschen zu integrieren. Bei den unbegleiteten Jugendlichen am Annaberg laufe das sehr gut. Sie lernen die deutsche Sprache, gehen in die Sportvereine und wollen in Deutschland einen Beruf ergreifen. Liane Sedlmeier: „Gute schulische Bildung ist wichtig. Wenn uns das gelingt, haben wir sehr viel geschafft.“ – mik