05.12.2024 PNP Osterhofener Zeitung
Die Wildschützen Ruckasing beschließen auf der Jahreshauptversammlung die „Stilllegung“ des Vereins
Ruckasing. Es hat sich über Jahre hinweg angedeutet, dass der Schützensport in Ruckasing sich dem Ende zuneigt. Überalterung, fehlender Nachwuchs und wenig Interesse am Schießsport deuteten auf den drohenden Niedergang hin. Auf der Jahreshauptversammlung am Sonntag im Gasthof Gerstl wurde durch die Abstimmung der anwesenden Mitglieder nun der Beschluss zur Stilllegung zum 31. Dezember gefasst und vollzogen – und eine 65- jährige Tradition fand ihr Ende. Die Regularien der Auflösung wurden im Vorfeld durch das Schützenmeisteramt abgeklärt. Trotzdem wurden Rückblicke auf Vereinsgeschehnisse der Jahre 2023/2024 gewährt. Hervorzuheben ist die Inthronisierung der Schützenkönigin Michaela Kröll mit der Verleihung der Königsinsignien. Die langjährige Treue zum Verein wurde mit Porzellanlöwen und Urkunden gewürdigt. Außerdem wurden die Jahresmeister durch Pokale für ihre Schießleistungen ausgezeichnet. Ein letztes Mal hieß Schützenmeister Franz Kröll seine Ruckasinger Wildschützen zur Jahresversammlung im Schießlokal willkommen. Ein besonderes „Grüß Gott“ erging an Stadtrat Robert Kröll. Der Einladung zum Jahresabschluss und der damit verbundenen Vereinsstilllegung folgten die dem Sport treugebliebenen Mitglieder. In einer Gedenkminute wurde der Verstorbenen – Schützenmeister Erich Loibl, Josef Greineder, Schützenschwester Elfriede Segl und Gründungsmitglied Karl Schott – gedacht. In seinem Rückblick erinnerte Kröll an den einst anerkannten Schützensport und seine gesellschaftliche sowie sportliche Stellung in Ruckasing. Der 1959 gegründete Verein war dank seiner Vernetzung mit den Stadtvereinen rasch zu einer gesellschaftlichen Größe geworden, resü- mierte Kröll. Viele gemeinsame Veranstaltungen begleiteten und förderten das Vereinsleben sowie den aktiven Schützensport im Stadtbereich, der bis in die B-Klasse des Schützengaus Vilshofen führte. Als letzte Großereignisse werden in den Vereinsannalen das Gauschießen zum 40. Vereinsjubiläum 1989 in Aicha und das 60-jährige Bestehen der Wildschützen 2019 in Osterhofen vermerkt. Vielleicht bleiben auch diese Ereignisse in Erinnerung. Negativ habe sich für die Schützen ab 2008 der mehrmalige Schießlokalwechsel bemerkbar gemacht, was die Vereinsabläufe erheblich beeinträchtigte und das Interesse am Schießsport schwinden ließ, stellte der Schützenmeister fest. Obwohl der Ruckasinger Schützensport einen idealen Schieß- stand im Schießlokal Gerstl vorfindet, sei das Interesse am Sport stetig geringer geworden, bemerkte Kröll. Das Resultat: Die Einnahmen aus den Mitgliederbeiträgen und Schießabenden deckten kaum die Vereinsfixkosten. Den Jahresrückblick über einen Zeitraum von zwei Jahren erstattete der 2. Schützenmeister und Schriftführer Adolf Schweiger. Seine Ausführungen umfassten Schießabende und deren Ergebnisse. Den Schützenkönigstitel 2023 sicherte sich Franz Kröll mit einem 29-Teiler vor Schweiger (32,5-Teiler) und Rosalia Kröll (53- Teiler). Die Ehrenamtsnadel der Stadt durfte Schützenmeister Franz Kröll entgegennehmen. Eine Schützenabordnung gratulierte der früheren Herbergswirtin Pepi Vogl zum 90. Geburtstag. Mit Rang 8 kehrte die Auflagemannschaft von der Stadtmeisterschaft aus Göttersdorf zurück. Gute Teilnahme erfuhr das Nikolausschießen mit den Siegern Hans Eineder, Rosalia Kröll und Franz Hettl. Tiefe Trauer hinterließ der Tod von 2. Schützenmeister Erich Loibl. Das Königsschießen 2024 entschied mit einem 23,3-Teiler Michaela Kröll vor Hans Eineder (48,3-T.) und Franz Hettl (48,5- Teiler). Die Vereinsmeisterschaft 2024 sicherte sich Hettl mit 270 Ringen vor Schweiger (252 R.) und Hans Eineder (251 R.). Die Teilnahme an der Stadtmeisterschaft im LG-Schießen endete in Wisselsing mit Platz 5. Das Thema Vereinsstilllegung beschäftigte mehrere Vorstandssitzungen. Die Kassenprüferinnen Rosalia Kröll und Marianne Geiger bescheinigten Kassenverwalterin Michaela Kröll eine ordentliche Kassenführung, worauf der Vorstandschaft Entlastung erteilt wurde. Mit Porzellanlöwen bedacht wurde die Treue der Wildschützen: Norbert Hettl ist seit zehn Jahren dabei, Thomas Weinzierl seit 20 Jahren, Angela Fredl blickt auf 40 Wildschützen-Jahre zurück, und Renate Sedlmeier sowie Franz Kröll halten dem Schützensport seit 50 Jahren die Treue. Schützenmeister Kröll stand den Schützenkameraden Rede und Antwort zum Thema Vereinsstilllegung oder Auflösung. Letztlich kam man überein, dass die Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Schützensports in Ruckasing erhalten bleiben soll. Die Beschlussfassung „Stilllegung ab 31. Dezember 2024“ erfolgte mit nur einer Gegenstimme bei der per Akklamation durchgeführten Abstimmung. – as