„Hoch­was­ser­schutz auch für klei­ne Ort­schaf­ten“

Osterhofen und Umgebung 17 – DONAU-ANZEIGER                Donnerstag, 2. August 2018

Übung der Feu­er­wehr Haar­dorf: Rüs­ten für den Ernst­fall – Schöpf­werk­bau­be­ginn ge­for­dert

Die Freiwillige Feuerwehr übte für ein eventuelles Hochwasser. Fotos: Schwinger

Haardorf. (rs) Trotz absolutem Niedrigwasser der Donau erinnerte sich die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Haardorf an das Jahrhunderthochwasser von 2013. Deshalb war es naheliegend in einer Feuerwehrübung den Ernstfall zu simulieren. Die Feuerwehrmänner und -frauen kamen beim Alarm schnell zum Feuerwehrhaus in der Dorfmitte. Auch landwirtschaftliche Traktoren fuhren vor. Nach Bekanntgabe des Übungszweckes wurden Sandsäcke aufgeladen, um damit zur neuen Brücke über den Haardorfer Mühlbach zu fahren und zu versuchen hier eine Sperre für das Donauwasser zu errichten, damit das Wasser bei Hochwasser nicht weiter in die Ortschaft vordringen kann. Schnell war klar, dass man dies mit Sand gefüllten Big Packs und abdichtender Folie schaffen könne. Dabei staut die Donau so hoch den Mühlbach an, solange keine Häuser bedroht sind. Erst bei den letzten ein bis zwei Meter wird dann endgültig abgesperrt. Bis dahin braucht man den Gegendruck, damit die künstliche Absperrung nicht in sich zusammenfällt. Die Absperrung müsse frei stehend sein, sich also nicht an die bestehende Brücke anlehnen, um Schäden zu vermeiden. In der Nachbesprechung der Übung waren sich alle Teilnehmer einig, dass bei einem Ernstfall Eigeninitiative der Dorfbevölkerung wie beim letzten Hochwasser notwendig sein wird. Es wird im Herbst mit dem Hochwasserschutz zwischen Thundorf und Mühlham begonnen. Dabei steht der Ortsschutz von Thundorf und Aicha im Vordergrund. Für ein geplantes Schöpfwerk Haardorf/Mühlham gibt es keine verlässliche Aussage, wann dies gebaut werde. Bei einem Informationsgespräch am Donauufer in Mühlham wurde von Umweltminister Marcel Huber bereits 2013 in Aussicht gestellt, dass 2014 ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werde. „Im bayerischen Haushaltsplan sind dazu 3,7 Millionen Euro berücksichtigt. Mit dem Bau könne damit voraussichtlich 2015 begonnen werden.“ Bis heute sei dazu nichts geschehen. Die verantwortlichen Politiker in Stadt, Landkreis, im Bund und im Land Bayern werden aufgefordert sich verstärkt einzusetzen, dass das Schöpfwerk an der Mündung des Haardorfer Mühlbachs in die Donau zeitnah errichtet werde. Es sei wünschenswert, wenn das Wasserwirtschaftsamt und die RMD Wasserstraßen GmbH in absehbarer Zeit die Planungen für den Bau vorantreiben würden. „Auch kleinere Ortschaften wie Haardorf haben das Recht schnellstmöglich vor Hochwasser geschützt zu werden“, so die einhellige Meinung beim Gedankenaustausch. Bei der Übung wurde festgestellt, dass es einen Hydranten am Haardorfer Mühlbach nicht mehr gibt, obwohl die Markierung noch vorhanden ist.

Löschwasservorräte bereithalten

1. Kommandant Robert Kröll gab im Anschluss den Wunsch der Kreisbrandinspektion Landkreis Deggendorf bekannt, dass aufgrund der anhaltenden Trockenheit wegen der Brandgefahr von den Landwirten fahrbare, mit Wasser gefüllte Güllefässer als Löschwasservorräte vorzuhalten sind. Am 13. Oktober findet ein eintägiger Erste-Hilfe-Kurz im Rettungszentrum in Osterhofen statt. Um rege Teilnahme wird gebeten. Für den 15. September ist eine gemeinsame Leistungsprüfung der Feuerwehren von Thundorf, Aicha und Haardorf geplant. Es ist wichtig, den Ausbildungsstand zu erhöhen.

 

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