Eine Anlaufstelle für Familien in Not

Osterhofener Zeitung 02.12.2010

Kinderschutzbund feiert Einweihung der Geschäftsstelle am Luitpoldplatz  – Mannigfaltige Aktivitäten

Osterhofen. Es geht um die Rechte von Kindern, bessere Lebensbedingungen in den Familien, Linderung von Armut sowie Prävention von Gewalt und Missbrauch. Nach diesen Leitlinien ist der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) im ganzen Land aktiv. Auch in Osterhofen ist der Bedarf groß: Dies haben die 25 Gründungsmitglieder, die im Juni 2008 den Ortsverein aus der Taufe hoben, schnell erkannt. Da es aber auch genug Möglichkeiten und Bereitschaft gibt, Hilfe in vielen Bereichen zu leisten, schlossen sich bald weitere Helfer an, so dass sich die Mitgliederzahl bis heute verdoppelt hat. Am Dienstagabend fanden sich viele von ihnen zur Einweihung der Geschäftsstelle am Luitpoldplatz ein. Die Lokalität ist gut gewählt, schließlich befindet sich direkt daneben die Osterhofener Tafel, deren Klientel nahezu deckungsgleich sein dürfte, so dass sich viele Synergieeffekte ergeben. Unter einem Partyzelt hat sich die Festgesellschaft versammelt, draußen knistert das Holz in Feuerkörben, auf den Tischen stehen Plätzerlteller, es duftet nach Orangenpunsch. In dieser adventlichen Stimmung hieß Vorsitzende Brigitte Treichl unter den Gästen besonders Bürgermeisterin Liane Sedlmeier willkommen, den Jugendbeauftragten Michael Ammerstorfer und mehrere seiner Stadtratskollegen, die Ehrenbürger Heinz Hager und Horst Eckl, Josef Wagner von der Stadtverwaltung, die Mitarbeiter verschiedener sozialer Einrichtungen und Beratungsstellen sowie die Vertreter von Schulen, Kindergärten und DKSB-Ortsvereinen aus benachbarten Städten. Nach einem Musikstück, das Schüler der Musikschule, begleitet von ihrer Lehrerin Serena Dietl, mit Flöten und Trompeten intonierten, zog Brigitte Treichl Bilanz der bisherigen Vereinsaktivitäten. Als Stichpunkte nannte sie Familienpatenschaften, Kleiderkammer, Gutscheinaktionen, Kinderkonzert, Ferienprogramm, finanzielle Unterstützung von Familien in Notlagen sowie Beratung und Begleitung von Kindern bei schulischen Problemen. Dazu kommen Infoabende und Elternkurse, Vermittlung von Babysittern und Leihomas, Aufbau von Kontakten, Einzelfallhilfen, Fortbildungsmaßnahmen, Krisenmanagement, Sitzungen und allgemeine Bürotätigkeiten. In der neuen Geschäftsstelle, die mit Hilfe der Stadt eingerichtet und finanziert wird, hat der Kinderschutzbund nun die entsprechenden Räumlichkeiten, um die mannigfaltigen Aktivitäten optimal koordinieren zu können. Brigitte Treichl sprach von einer „Anlaufstelle“, einer „Heimat- und Arbeitsgrundlage für den Verein“ und von einer „Geschäftsstelle im Wortsinn“, da hier Menschen „geschäftig“ tätig seien. Der Stadt Osterhofen dankte sie für die Unterstützung, die trotz knapper Gemeindefinanzen gerne gewährt werde. Als Gründungsmitglied zeigte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier die Bedeutung der Familienpolitik für Kinder, Senioren und Behinderte auf. Gemeinsam mit den Bürgern seien bereits zahlreiche soziale Projekte initiiert und durchgeführt worden. Die Auszeichnung mit dem Förderpreis des Bayerischen Sozialministeriums für ihr Seniorenpolitische Gesamtkonzept (OZ berichtete) sei für die Stadt eine große Ehre, aber auch ein Ansporn, in ihrem Bemühen um Verbesserungen nicht nachzulassen. Für den Kinderschutzbund hatte sie zur Einweihung natürlich auch Geschenke mitgebracht: Einen Zinnteller mit Stadtwappen und den Erlös des Adventskonzerts, das am Sonntag 12. Dezember, um 16 Uhr in der Pfarrkirche stattfinden wird. Dieser wird heuer in voller Höhe dem DKSB-Ortsverein zugute kommen. Nach der kirchlichen Segnung durch die Stadtpfarrer Monsignore Hans Herlinger und Christoph Keller klang das Fest gemütlich aus. – sch