Rede / Gedanken zum Volkstrauertag 2009

Es werden von Jahr zu Jahr weniger Menschen, die einen der beiden Weltkriege erlebt haben, die Kameraden, Freunde oder Angehörige verloren haben. Sie werden immer weniger, die Menschen, die modern ausgedrückt „es live erlebt haben. Je weniger es werden, umso wichtiger wird in meinen Augen dieser „ Volkstrauertag „ . Wenn diese Kriege in Vergessenheit geraten, vergessen wir auch das Leid und die Gräueltaten die ein solcher Krieg mit sich bringt.

 Viele, vor allem junge Menschen, sprechen oft davon, dass man doch endlich einmal einen Schlussstrich ziehen und die Vergangenheit ruhen lassen sollte. Ich gebe Ihnen Recht, aber nur wenn es darum geht, wenn man unserer Generation und den nachfolgenden Generationen die Verantwortung für die beiden Weltkriege geben will.

 Wir tragen nicht mehr die Verantwortung für die Kriege, aber wir haben die Verantwortung die Erinnerung daran aufrecht zu erhalten, damit wir und die nachfolgenden Generationen uns nicht für die nächsten Kriege der Welt Verantwortung müssen.

 Die Politik hat zwar vor 20 Jahren, mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung einen Grundstein der Normalität gesetzt. Die Mauer in den Köpfen der Menschen einzureißen, ist aber auch Aufgabe jedes einzelnen von uns, nicht nur eine Sache  von Politik oder Staat. „Wir“, jeder einzelne von uns ist aufgerufen dafür zu sorgen, dass es nicht wieder passiert.

// Das es nicht wieder passiert // und doch sind wir mitten drin… es passiert wieder… es passiert in diesem Augenblick…Deutsche Soldaten führen Krieg… Krieg gegen die Taliban in Afghanistan oder gegen die Piraten „Am Horn von Afrika“. Rund 8300 Deutsche Soldaten sind derzeit Weltweit im Einsatz … für den Frieden.

 Es ist „paradox„ das man den Frieden auf der Welt anscheinend nur mit Waffengewalt „ mit Krieg“ verteidigen kann. Wir haben nur andere Begriffe gefunden  „ Kampf gegen den Terror“ oder „Friedenstruppen“.

 Der Krieg beginnt in den Köpfen der Menschen, lange bevor der erste Schuss fällt.

 Auch die Hoffnung auf eine friedliche Welt beginnt in den Köpfen der Menschen, und deswegen stehen wir Heute hier, vor dem Denkmal der Verstorbenen und Vermissten des 1. und 2. Weltkrieges, um denen zu Gedenken die in den Kriegen dieser Welt ihr Leben verloren und immer noch verlieren.

 Damit die Vergangenheit und die Gegenwart in der Zukunft nicht wieder passiert.  Dafür lege ich im Namen von uns Allen dies Schale der Hoffnung nieder.