Nur Lob für Retter beim „Blaulichtempfang“

Osterhofen 17. September 2018 – Deggendorfer Zeitung

SPD-Kreisverband schaute sich mit Landtags-Fraktionssprecher Dr. Paul Wengert im Rettungszentrum um

Osterhofen. Informationen über die Arbeit von Feuerwehr, BRK und Wasserwacht hat es am Freitag beim „Blaulichtempfang“ des SPD-Kreisverbandes Deggendorf im Rettungszentrum Osterhofen gegeben.

Anlass war der Besuch von Dr. Paul Wengert, Mitglied des Ausschusses für kommunale Fragen, innere Sicherheit und Sport sowie Kommunal- und innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag. Empfangen wurde er von Bernd Vilsmeier, SPD-Kreisvorsitzender in Dingolfing-Landau mit seinem Deggendorfer Amtskollegen Ewald Straßer und einigen Ortsvorsitzenden sowie 2. Bürgermeister Thomas Etschmann und Stadtrat Robert Kröll als Vertreter der Stadt und des SPD-Ortsverbandes Osterhofen.

BRK-Bereitschaftsleiter Max Angermeier, der mit Stellvertreter Daniel Schmidkonz, Jochen Seidl, Vorsitzender der Wasserwacht und KBM Manfred Ziegler, Kommandant der Feuerwehr Osterhofen, nahmen sich die Zeit, die Gäste durch das Rettungszentrum zu führen und ihnen Fahrzeuge, Ausrüstung und Gerätschaften zu zeigen.

Aufgrund der Größe des Stadtgebietes liegt die jährliche Kilometerleistung eines BRK- Rettungswagens bei etwa 120 000 Kilometer. Der Vorteil, dass alle Rettungseinheiten unter einem Dach untergebracht sind, wird bei Großschadenslagen wie dem Hochwasser 2013 deutlich: Wegen der kurzen Wege kann vieles vor Ort geplant und organisiert werden.

Anschließend trafen sich die Genossen im Mühlhamer Keller. Zum Vortrag von Dr. Paul Wengert war auch Rita Hagl-Kehl, parlamentarische Staatssekretärin im Justizministerium, direkt von einer Sitzung in Berlin angereist. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“, bedankte sich Dr. Wengert für die Zivilcourage und den Idealismus der vielen Ehrenamtlichen im Rettungsdienst. „Hier finden Menschen zusammen, die ein großes Herz haben, die bereit sind, selbstlos für andere da zu sein, und die wissen, was Solidarität und Toleranz bedeuten.“ Ihre Arbeit sei für jede Gesellschaft unverzichtbar und werde in Zukunft noch wichtiger, betont er als Vizepräsident des Bayerischen Roten Kreuzes.

Der Freistaat Bayern sei das Bundesland mit dem höchsten ehrenamtlichen Engagement in Deutschland, vielleicht sogar in ganz Europa. Auch in Deutschland habe sich der Anteil der freiwillig engagierten Menschen in den vergangenen 20 Jahren von 18 auf 34 Prozent der Gesamtbevölkerung erhöht. 39 Prozent aller Jugendlichen setzten sich für soziale oder gesellschaftliche Zwecke ein. Dieses Engagement beruhe im Sinn einer neuen Auffassung von Freiwilligkeit nicht nur auf dem Geben allein, sondern auch auf Nehmen und Empfangen. „Ehrenamtliche Arbeit macht Freude, sie bringt Anerkennung und Wertschätzung, sie macht das Leben reicher und sie sorgt dafür, dass unsere Gesellschaft besser zusammenhält“, zitierte der Referent Bundeskanzlerin Merkel. Anderen helfen zu können und zu dürfen, vermittele auch Freude und Genugtuung. Dies sei ein gutes Gefühl, das sich alle Helfer hin und wieder gönnen sollten. Leider würden viele Mitmenschen die Bedeutung des Ehrenamts erst im Ernstfall schätzen. Große Sorgen macht er sich über die zu erlebende Respektlosigkeit und Gewalt gegen Einsatzkräfte. Hier höre der Spaß auf.

Über die aktuelle Situation in der Türkei und in Nahost kam der Abgeordnete zuletzt auf Europa zu sprechen, das keine „Insel der Seligen“ mehr sei: „Wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass wir wieder einmal für die Demokratie und ihre Werte kämpfen müssen?“ wis

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