Osterhofen 27. März 2018 – Osterhofener Zeitung
Ewald Straßer als Kreisvorsitzender bestätigt – Ziel: mehr Frauen in der SPD
Osterhofen. Zur Kreisversammlung mit Neuwahlen der Kreisvorstandschaft haben sich die SPD-Genossen am Samstag im Gasthaus „Arcobräu Stuben“ getroffen. Dabei wurde Kreisvorsitzender Ewald Straßer im Amt bestätigt.
Er erinnerte in seiner Begrüßung an den 23. März des Jahres 1933, als die SPD als einzige Partei im Deutschen Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz stimmte. Namentlich hieß er Bruni Irber, MdB und Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl, Osterhofens 2. Bürgermeister Thomas Etschmann, die Kreisvorsitzenden Bettina Blöhm und Dr. Bernd Vilsmeier sowie Georg Weiß, Bernhard Feuerecker und Ludwig Kandler willkommen.
Nach einem stillen Gedenken der verstorbenen Genossen und der Opfer des Terroranschlags in Südfrankreich gab Straßer ein kurzes Statement zur aktuellen politischen Lage ab. Endlich habe man wieder stabile Verhältnisse in Deutschland. Er zeigte sich erfreut, dass die niederbayerische SPD mit Rita Hagl-Kehl und Florian Pronold gleich zwei Staatssekretäre stelle. Aktuelle Themen in der heimatlichen Politik seien der Donauausbau, der Ausbau der A3 und die Situation der Kommunen. Bei diesen Fragen übernehme die SPD Verantwortung für die Menschen in der Region. Gleichzeitig warnte Straßer vor einem einem Erstarken der AfD als Spalter der Gesellschaft.
Thomas Etschmann überbrachte die Grüße der Stadt Osterhofen und gratulierte Rita Hagl-Kehl zur Berufung als Staatssekretärin. Er zeigte sich überzeugt, dass die SPD mit der neuen Landesvorsitzenden Natascha Kohnen für die Landtagswahlen im Herbst gut aufgestellt sei. Ein gutes Ergebnis der SPD wäre nicht nur wünschenswert für die Partei, sondern auch für Bayern insgesamt, denn nicht alles im Freistaat Bayern ist Licht, meinte Etschmann. Gleichzeitig verwies er auf die SPD-Wahlveranstaltung zur Landtagswahl im Foyer der Stadthalle, bei der SPD-Fraktionsvorsitzender MdL Markus Rinderspacher einen Vortrag über 100 Jahre Freistaat Bayern halten wird. Das 100-jährige Bestehen des SPD-Ortsvereins Osterhofen wird am 9. November begangen.
Rita Hagl-Kehl dankte dem Kreisverband für die erfahrene Unterstützung und speziell Bruni Irber, die sie als ihre „politische Ziehmama“ bezeichnete. Die stimmungsmäßige Lage im Parlament bezeichnete sie als „nicht unbedingt förderlich“. Angesichts der Herausforderungen seitens der AfD müsse sich die Demokratie als wehrhaft erweisen und die demokratischen Errungenschaften vehement verteidigen. Mit den Themen Gesundheit und Umwelt habe sie schöne Themen bekommen, für die es sich mit vollem Elan einzusetzen lohne. Präsenz zeigen will sie künftig aber auch bei den Ortsvereinen.
Dr. Bernd Vilsmeier beklagte in seinem Grußwort, dass sich der Staat insgesamt zu wenig für die Kommunen einsetze. Es sei daher zwingend notwendig, diese Interessen auch in München zu vertreten. Bruni Irber nutze die Gelegenheit und gratulierte den beiden Staatssekretären zu ihrer Berufung. Gleichzeitig mahnte sie an, vor allem in Sachen Pflege weiterhin alle Kraft für eine Verbesserung einzusetzen.
Die Themen der Kreispolitik sprach Georg Weiß an. Die Kreispolitik sei derzeit sehr spannend, denn man habe eine gewaltige Bildungsoffensive für die kommenden 20 Jahre gestartet. Es werden für 157 Millionen Euro Schulen gebaut. Dazu kommen zwei Dreifachturnhallen. Die SPD im Kreistag stehe hinter diesem Programm. Gleichzeitig hat man beschlossen, diese Maßnahmen innerhalb von 25 Jahren abzufinanzieren. Jährlich werden dazu vier Prozent der Bausumme in den Haushalt aufgenommen. Zudem will man die sogenannten Schattenhaushalte entschulden.
Seinem Rechenschaftsbericht voran stellte der Kreisvorsitzende aktuelle Zahlen. So zählt der Kreisverband 526 Mitglieder, davon sind 386 männlich (73,38 Prozent) und 140 weiblich (26,62 Prozent). Straßer bezeichnete die Frauenquote als nicht zufriedenstellend, weshalb er den Ortsvereinen nahe legte, verstärkt Frauen in die Partei aufzunehmen. Der Altersdurchschnitt beträgt bei den Männern 60 Jahre und bei den Frauen 58 Jahre, was einem Gesamtdurchschnitt von 59 Jahren gleichkommt.
Es wurden neun Kreisvorstandssitzungen gehalten. Daneben gab es Veranstaltungen zu TTIP, zur Hochwasserproblematik, zur Elektromobilität, zur Verkehrspolitik in Bayern und speziell zum Ausbau der A3. Straßer zeigte sich hoch erfreut, dass Josef Abtmeier die „Willi-Brandt-Medaille überreicht werden konnte. Außerdem wurden zwei Landtagsfahrten durchgeführt. Beschäftigt war der Kreisverband auch hinreichend mit den Bundestagswahlen.
Den Kassenbericht gab Robert Kröll, dem die beiden Revisoren Johann Irber und Jochen Seidl eine tadellose Arbeit bescheinigten, so dass die Entlastung der Vorstandschaft einstimmig erfolgen konnte.
Eine besondere Ehrung erfuhr Ingeborg Slowik, die acht Jahre lang stellvertretende Kreisvorsitzende gewesen ist. Mit besten Wünschen für die Gesundheit und einem Blumenstrauß sagte der Kreisvorsitzende seinen Dank.
Den Wahlausschuss für die Vorstandswahlen leitete Christine Schrock, assistiert von Inge Slowik und Dr. Bernd Vilsmeier. Die Wahlen der 26 Stimmberechtigten ergaben folgendes Ergebnis: Kreisvorsitzender wurde wieder Ewald Straßer, seine Stellvertreter Bernhard Feuerecker, Thomas Müller und Susanne Riedl. Kassier blieb Robert Kröll und Thomas Jenner wurde zum Schriftführer gewählt. Als Beisitzer wurden berufen Richard Anzenberger, Edith Auerhammer-Bergs, Michael Baumgartner, Max Furtmair, Eugen Gegenfurtner, Wilhelm Haban, Franz Heitzer, Ludwig Kandler jun., Kurt Kindel, Sabine Liebhaber, Matthias Meier, Franz Ninding, Herbert Petrilak-Weißfeld, Karl-Heinz Schleinkofer, Erich Schmidt, Ulrike Sommer, Dr. Roman Staudinger, Gerhard Weber und Peter Wolf. ASF-Vertrreterin wurde Beate Strasser, Vertreterin 60plus wurde Ingeborg Slowik und Vertreterin der Jusos Susanne Riedl. Revisoren bleiben Johann Irber und Jochen Seidl.
Ewald Straßer bedankt sich für das erhaltene Vertrauen und versprach, dafür zu kämpfen, dass die Solidarität wieder in den Vordergrund rücke. Dazu gebe es bei den bevorstehenden Wahlen genug Gelegenheit.tre