Geldspenden werden dringend benötigt

Osterhofener Zeitung 10.11.2012

Jahreshauptversammlung beim Kinderschutzbund Osterhofen – Verein ist derzeit knapp bei Kasse

Osterhofen. Die Arbeit geht dem Kinderschutzbund Osterhofen auch im kommenden Jahr gewiss nicht aus: Im Juni 2013 wird der Verein auf fünf Jahre aktive Familienhilfe zurückblicken. „Wir sind in den letzten viereinhalb Jahren ein gutes Stück weitergekommen, die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in Osterhofen zu verbessern“, bilanzierte die 1. Vorsitzende Brigitte Treichl am Donnerstagabend in der Jahreshauptversammlung im „Mühlhamer Keller“. Zum fünfjährigen Bestehen hat Christian Bruckmeier von „Mac C&C and the Seven Oaks“ schon fest für ein Benefizkonzert zugesagt. Geplant ist ein musikalischer Nachmittag für und mit Kindern, bei dem „es krachen, scheppern und pfeifen muss“, erklärte Treichl. Für arme Kinder und deren Familien haut der Kinderschutzbund in der Herzogstadt auch sonst kräftig auf die Pauke. Gelder und Sachspenden gehen „direkt an das Osterhofener Kind“, betonte die Vorsitzende. Zahlreiche bedürftige Kinder erhalten bei der Weihnachtsaktion ihr einziges Geschenk. Im vergangenen Jahr wurden 90 Kinder beschert. Auf den Wunschzetteln stehen häufig ganz elementare Alltagsgegenstände. Nicht etwa eine besondere FC-Bayern-Garnitur, sondern eine „ganz normale Bettwäsche“, wünschte sich ein Zwölfjähriger. Für viele bedürftige Mädchen sind Glitzerstifte für 2,50 Euro ein unerreichbarer Luxus. Mütter wünschen sich Baby-Nahrung für ihre Kleinen. Genauso sehnen viele Eltern die jährliche Schulranzenaktion herbei, bei der heuer wieder 60 Kindern geholfen werden konnte. Anlaufstelle Nummer eins ist für 57 Familien das ganze Jahr über die Kleiderkammer. Der Begriff stimme eigentlich nicht mehr, sagte Treichl. Im letzten Jahr seien sechs Säuglinge komplett ausgestattet worden. Die Hilfe begann bereits vor der Geburt mit Umstandsmode und erstreckte sich vom Kinderwagen bis zum Suppenfläschchen. Das Herzstück der Arbeit ist die Familienhilfe, in der 25 Familien intensiv betreut wurden. Der Kinderschutzbund gewährt finanzielle Hilfen, wo die staatliche Unterstützung nicht greift. Fällt etwa die Lohnfortzahlung weg, dauert es bis zu 14 Tagen bis Bedürftige wieder Geld erhalten. Betroffen sind mangels Rücklagen besonders alleinerziehende und geringverdienende Eltern, die so oft an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit stoßen. Hinzu komme die sogenannte „Energiearmut“, erklärte Treichl. Vielfach könnten die Betroffenen die immens gestiegenen Kosten für Strom, Heizöl und Benzin nicht mehr zahlen. Das übersteige allerdings auch die Möglichkeiten des Kinderschutzbundes, fügte Treichl an. Die 62 Mitglieder arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. In Gesprächen vermitteln sie die Bedürftigen an professionelle Stellen in Deggendorf weiter. Von denen gebe es zu wenig vor Ort, unterstrich Treichl. Mit der Sprechstunde des Frauennotrufs sei man dem Ziel, mehr Profis nach Osterhofen zu holen, wieder ein Stück näher gekommen. Weiterhin träumt Treichl davon, einen kommunalen Sozialarbeiter in Osterhofen zu haben. Die Kinderschützer sind derzeit knapp bei Kasse und dringend auf Geldspenden angewiesen. „Wir können die gewohnte Hilfe nur leisten, wenn die Bevölkerung mithilft“, rief Schatzmeister Herbert Köhlnberger zur Geldspende auf. Die Kassenprüfer Robert Kröll und Sabine Feuerecker hatten sich durch die Vielzahl an Belegen gewühlt. Ihre Prüfung ergab, dass die Finanzen sehr gut verwaltet werden und die Gelder direkt bei den Kindern ankommen. Helfer sucht der Kinderschutzbund für den Lichterabend und die Adventsausstellung in der Gärtnerei Ammer von 23. bis 25. November. Für den Weihnachtsmarkt am 30. November beim „Mühlhamer Keller“ werden ebenfalls noch Helfer gesucht. Zu den Helfern bei der Wunschzettelaktion zählt in diesem Jahr wieder Jugendbeauftragter Michael Ammerstorfer. Er wird sich am 3. Dezember ab 16 Uhr einen Wunschzettel in der Geschäftsstelle am Luitpoldplatz abholen. – mik