Mit dabei gewesen als Schiedsrichter !!!

PNP Plattling 19.09.2011

„Wir können beruhigt in die Zukunft sehen“

130 Nachwuchsfeuerwehrleute sichern sich die höchst mögliche Auszeichnung: die deutsche Jugendleistungsspange

Plattling. Sie ist die höchste Auszeichnung, die ein Jugendlicher in der Jugendfeuerwehr erreichen kann: die deutsche Jugendleistungsspange. 130 Nachwuchsfeuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis haben die Prüfung für dieses Abzeichen am Samstag im Karl-Weinberger-Stadion in Plattling abgelegt. Sportliche und feuerwehrtechnische Aufgaben sind es, bei denen die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren ihr Können beweisen müssen. „Seit Ende Juli haben wir dafür trainiert“, erzählt Lisa Kauschinger von der gemischten Gruppe Edenstetten-Egg. Die 18-Jährige ist sehr gern ein Mitglied der Feuerwehr: „Das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe ist toll“, sagt sie, während sie darauf wartet, dass ihre Kameraden mit dem Kugelstoßen fertig werden und sie selbst an der Reihe ist. Viele Mädchen sind es, die sich heuer an der Abnahme der Jugendleistungsspange beteiligen – für sie ist es längst nichts Außergewöhnliches mehr, zur Feuerwehr zu gehören. Seit drei Jahren sind Mirco Baumgart und Josef Forster (beide 15) Mitglied der Jugendfeuerwehr Forsthart. „Anderen helfen zu können ist das Schönste an der Feuerwehr“, finden die beiden. Gerade haben sie in der Gruppe einen Löschangriff aufgebaut – einen Vorgang, den sie in den vergangenen acht Wochen immer und immer wieder geübt haben. Dabei zeigt sich, wie gut die Zusammenarbeit unter den Jugendlichen funktioniert. Auch eine Schnelligkeitsübung gehört zur Abnahme der Jugendleistungsspange: Dabei muss eine Schlauchleitung in der schnellstmöglichen Zeit sauber ausgelegt werden. Beim Staffellauf mussten alle neun Angehörigen einer Gruppe eine Strecke von 1500 Metern im Stadion durchlaufen – ganz schön anstrengend, als die Sonne auf den Platz herunterbrannte. Für den durchtrainierten Feuerwehrnachwuchs allerdings kein Problem. Auch ein wenig Theorie durfte dann natürlich nicht fehlen: Alle mussten auch Fragen zu Organisation und Ausrüstung der Feuerwehr, zu den Geräten, Löschmitteln, Unfallverhütung, sowie Gesellschafts- und Jugendpolitik beantworten.

——————————————————————————–

 Kein Heimvorteil

——————————————————————————–

Mit dabei war auch eine Jugendgruppe der Gastgeber-Feuerwehr: Samuel Breit, Jakob Simon, Anna-Laura Prenzel, Felix Stoiber, Melanie Eisend, Sebastian Weinzierl, Florian Grischek und Michael Hamperl konnten ihren „Heimvorteil“ aber gar nicht so recht nutzen: Löschangriff und Schlauchleitung übten sie am Feuerwehrhaus und für den Staffellauf wurden die Laufpositionen leicht verändert – gleiche Voraussetzungen für alle also. Eifrig trainiert haben sie auf jeden Fall mit ihren Ausbildern Martin Sieche, Sebastian Fuchs und David Gruschka – und so freuten sich am Ende alle, als sie ihre Abzeichen entgegennehmen konnten. Die überreichten ihnen Kreisjugendwart Gerhard Münnich, Kreisbrandrat Leopold Schmid, Kreisbrandmeister Hans Schrimpf und Bürgermeister Erich Schmid, die allen erfolgreichen Teilnehmern gratulierten – wenn auch noch nicht alle die begehrten Abzeichen bekamen: Denn einige der insgesamt 144 Jugendlichen hatten nur die Gruppen „aufgefüllt“, sie dürfen in zwei Jahren zu ihrer eigenen Abnahme antreten. Leopold Schmid lobte die Jugendlichen besonders für ihre Disziplin und ihr sauberes Auftreten: Fast alle hätten die Höchstpunktzahl beim Gesamteindruck erreicht. Erich Schmid hatte schon am frühen Morgen eine ganze Stunde lang den Einsatz der Jugendlichen verfolgt; auch Künzings Bürgermeister Bernhard Feuerecker und der Bernrieder Bürgermeister Eugen Gegenfurtner beobachteten die Arbeit ihrer Jugendfeuerwehren und zeigten sich beeindruckt von so viel Engagement und Können. „Wir können beruhigt in die Zukunft sehen, wenn ihr über uns wacht“, meinte er. Stephan Käser, zusammen mit Manfred Ziegler Abnahmeberechtiger der Landesjugendfeuerwehr Bayern, betonte, dass die Jugendlichen mit den Prüfungen für die Jugendleistungsspange das „tägliche Brot“ der Feuerwehr absolviert hätten. „Nehmt Kritikpunkte der Schiedsrichter ernst und versucht, sie umzusetzen“, gab er den Jugendlichen mit auf den Weg. Der Vorsitzende der Feuerwehr Plattling, Christian Lerchenberger, freute sich über so viele junge Leute im Stadion. – sas