Bunter Landkreis: Spitze formiert sich neu

PNP / Deggendorf 05.Feb.

Deggendorf. Peter Högn, Marcel Maceiczyk und Gottfried Rösch machen weiter − jedoch mussten sie sich beim Treffen des Netzwerks „Bunter Landkreis Deggendorf“ neue Partner für ihren Koordinierungskreis suchen. Unterstützung bekommen sie von nun an von Robert Kröll, Manuel Dull, Markus Reinert, Inge Slowik und Aslan Can. Die weiteren bisherigen Koordinierungskreis-Mitglieder mussten sich aus verschiedenen Gründen zurückziehen: Die einen ziehen weg, die anderen haben aus beruflichen Gründen nicht mehr genug Zeit. Martin Hohenberger, Geschäftsführer des Kreisjugendrings (KJR), gibt seinen Posten als Sprecher des Koordinierungskreises ebenfalls auf. Damit folgt er einem Beschluss der Vorstandschaft des KJR, unter dessen Dach das Netzwerk für gelebte Demokratie, Toleranz und Vielfalt bisher organisiert ist. Weil eine Kollegin in der KJR-Geschäftsstelle gekündigt hat und ihre Aufgaben in Sachen Ferienfreizeiten, Spieletage und Mobile Spielearbeit sich nun zusätzlich unter den Verbleibenden aufteilen, werde es zunehmend schwieriger, alles abzudecken. Darum, so die Begründung von Vorsitzender Martina von Müller, müsse man sich personell aus dem Netzwerk zurückziehen. Mit Robert Kröll bleibt zumindest ein KJR-Vorstandsmitglied dem Koordinierungskreis erhalten, auch darf das Bündnis die Geschäftsstelle und Infrastruktur des Jugendverbands weiter nutzen. Auch der Bitte von Dr. Christian Moser, Renate Franzel, Thomas Erndl und weiteren Netzwerk-Mitglieder konnte Martin Hohenberger nicht stattgeben: Sie forderten den bisherigen Motor und Moderator des Netzwerks auf, als Privatperson weiter in dieser Funktion zu bleiben. Das vom Beruflichen zu trennen, sei schwierig, so Hohenberger − zudem wäre das ein Affront gegenüber dem Vorstands-Beschluss. Dass mit Aslan Can auch ein Mitglied der Jugendgruppe im Türkisch-Islamischen Kulturverein mitarbeitet, kam beim Netzwerktreffen gut an − so könne man noch besser für das stehen, was man sein will: bunt und kulturell vielfältig.CemYasinoglu, stellvertretender Vorsitzender des Kulturvereins, hatte die Jugendlichen zum Treffen mitgebracht. Zwar ist der „Druck von außen“ momentan nicht mehr so groß wie im vergangenen Jahr. Aber auch wenn gerade keine NPD-Veranstaltungen im Landkreis Deggendorf stattfinden, erachtet das Netzwerk seine Arbeit als wichtig. Bereits zweimal hat es mit bunten Aschermittwochs- Veranstaltungen auf sich aufmerksam gemacht, ebenso im Sommer 2010 beim „Kickern gegen Rechts“ und bei zwei Lesungen, die gezeigt haben, dass die Gruppe nicht nur reagiert, sondern auch agiert und informiert. Fünfmal haben sich im vergangenen Jahr die Mitglieder des Netzwerks getroffen, zehnmal der Koordinierungskreis, der solche Veranstaltungen plant und organisiert. Auch heuer wird es eine Aschermittwochs-Aktion geben: Auf dem Oberen Stadtplatz wirdwieder eine Bühne aufgebaut, auf der eine Musikgruppe unplugged spielt. Auch kurze Stellungnahmen von Mitgliedern des Netzwerks soll es zwischen den Musikstücken wieder geben. Gefunden werden muss noch ein Moderator, der durch die eineinhalbstündige Veranstaltung führt, die um 17 Uhr beginnt. − kw