Sehr geehrte Geistlichkeit Sa. 15.11.2025 – Haardorf
Sehr geehrte Vereinsvertreter Mi.19.11.2025 – Niedermünschdorf
Sehr geehrte Kirchenbesucher
Das Gedenken an die Toten des 1. Und 2. Weltkrieges an die Toten der aktuellen Konflikte in Israel, der Ukraine und überall auf der Welt, ist eine Verpflichtung.
Es ist wichtig daran zu erinnern, und doch schwindet die Bereitschaft, stattdessen treten immer mehr in den Vordergrund: Egoismus, Gleichgültigkeit und Desinteresse.
Man will nichts mehr damit zu tun haben. Man will sich die Welt schönreden, keine Verantwortung mehr übernehmen… Nur noch ich. Was kümmert mich die Vergangenheit, was kümmern mich die Probleme der Anderen.
Unsere Gesellschaft wird immer mehr zu einer ICH-Gesellschaft. Dabei wäre es so wichtig, miteinander die Probleme in Deutschland/Europa in der Welt zu lösen. Um die Zukunft unserer Kinder sicherzustellen. Und dazu gehört auch, das Erbe unserer „deutschen Geschichte“ zu akzeptieren und zu bewahren… Auch wenn „Hitler-Deutschland“ kein gutes Erbe ist, auf das man stolz sein könnte.
Wenn wir nicht wollen, dass sich die Vergangenheit wiederholt. Dann ist „Nie wieder 1933“ jetzt. All die Toten der weltweiten Kriege mahnen uns … hört auf.
Wenn wir nicht wollen, dass unsere Kinder wieder in den Krieg ziehen, müssen wir handel. Uns all den Kriegstreibern der Welt in den Weg stellen. Kein leichtes Unterfangen. Zu oft wird Kriegstreiberei mit Kriegstreiberei beantwortet.
Statt auf „Deeskalation zu setzen“ wird die Rüstungsindustrie auf Hochtouren gebracht. Milliarden für die Aufrüstung weltweit.. was könnte man mit diesem Geld alles Gutes tun bei uns und in der Welt.
Die Toten der beiden Weltkriege erheben heute wieder ihre Stimme.
Sie mahnen uns… „Wir“ mussten sterben… weil die Gier nach Macht / der Wunsch nach Reichtum und Herrschsucht größer waren … als Mitmenschlichkeit und der Wunsch nach Frieden in der Welt.
Heute am Volkstrauertag ist wieder die Möglichkeit uns daran zu erinnern, was Kriege mit sich bringen. Krieg wird nie eine Lösung sein. Krieg bringt nur Leid und Verderben über die Menschheit. Krieg ist nicht die Lösung, nein es ist ein Teil des Problems der Menschheit.
Wir dürfen es nicht nur der Politik überlassen …. Sich für Frieden, Freiheit und Demokratie einzusetzen. Nein es beginnt schon im Kleinen, bei uns selber, in der Familie, im Kindergarten, in der Schule, ja… auch bei uns im Dorf.
Lassen wir uns nicht verleiten von Vorurteile, von rechten oder linken Parolen. Plaudern wir nicht einfach nach…. was andere sagen.
Es ist immer leichter, sich einer anderen Meinung anzuschließen, als sich eine eigene Meinung zu bilden. Und je länger wir schweigen, umso mehr Mut werden wir brauchen, wieder auf den richtigen Weg zu gelangen. Auf den Weg zu Frieden und Freiheit. Auf dem Weg zu Miteinander und Menschlichkeit.
Nur gemeinsam werden wir die Herausforderung von Heute und Morgen bewältigen. Es liegt an uns, ob wir in Zukunft in Frieden, Freiheit und Demokratie leben werden.
Ja eine Demokratie hat das Recht sich selbst abzuschaffen, doch wir wissen was damals passierte.
- Januar 1933 die Machtübernahme Adolf Hitler und die Ernennung zum Reichskanzler.
- März 1933 wurde das Ermächtigungsgesetz eingeführt und die Demokratie abgeschafft.
Im Mai 1933 wurden die Gewerkschaften zerschlagen.
Und am 14. Juli 1933 alle Parteien außer der NSDAP verboten.
6 Jahre später, am 1. September 1939 überfiel Deutschland Polen… der Beginn des Zweiten Weltkrieges. Der dauerte rund 5 ½ Jahre.
Jetzt, 92 Jahre später, sind wieder Kräfte am Werk, die genau das wieder wollen. Die Demokratie auszuhebeln. Die Macht an sich zu reißen. Oder wie Putin sich ausdrückte. Eine „Neue Weltordnung“ wollen.
Sagen wir Nein „Nie wieder ist jetzt“ als Sinnbild dieses Wiederstandes lege ich im Zeichen der Stadt Osterhofen, als Zeichen unseres Willen zu Frieden und Demokratie. Eine Schale nieder.
Mögen wir dazu genug Kraft und Ausdauer haben. Wir tun es für unsere Zukunft, für unsere Kinder und unsere Enkelkinder. Für die Zukunft der Menschheit.
Ruhet in Frieden
