Deggendorfer Zeitung 09.05.2015
Frühjahrsvollversammlung beim Kreisjugendring – Viele Aktionen – Spieletage-Helfer gesucht
Deggendorf. Der Kreisjugendring leistet immense Arbeit bei der Kinder- und Jugendbetreuung mit seinem umfangreichen Freizeit- und Bildungsprogramm. Und er plant schon für das kommende Jahr: Vom 13. bis 17. Juli 2016 ist wieder eine Helden-Aktion.
In der Frühjahrsvollversammlung im BRK-Haus gaben KJR-Vorsitzende Johanna Wenz und Geschäftsführer Martin Hohenberger Einblicke in das Wirken des Kreisjugendrings. Dabei machten sie besonders Werbung für die Heldenaktion 2016: Unter dem Motto „Zeit für Helden“ sollen wieder viele Projekte mit Gruppen im Landkreis verwirklicht werden, ähnlich wie bei der 72-Stunden-Aktion 2007. Als Schirmherren haben bereits Landrat Christian Bernreiter sowie Kultusstaatssekretär Bernd Sibler zugesagt, der KJR rechnet außerdem wieder mit mindestens 50 Teilnehmer-Gruppen. Los geht es am 13. Juli 2016 um 19.30 Uhr im Kapuzinerstadl mit der Projektübergabe an Paten und Jugendleiter. Am folgenden Abend werden die Projekte an die Gruppen verteilt, die dann am 15. und 16. Juli in 24 Stunden die Aufgaben erfüllen wollen.
43 von 51 Delegierten waren zur Frühjahrsversammlung gekommen, darunter Vize-Landrat Josef Färber, dritter Bürgermeister Herrmann Wellner und JL-Kreisrat Mathias Berger sowie Jugendliche der türkisch-islamischen Gemeinde. In ihrem Rückblick sprach Johanna Wenz eine Vielzahl von Ereignissen an. 2014 hat der KJR Deggendorf mit seinen Spieletagen mehrere Höhepunkte über den Landkreis verteilt. Die „Mobilen Spieletage“ fanden zum ersten Mal im Freien, mitten auf der Landesgartenschau, statt.
2014 setzte sich das 2013 bestimmende Thema des Hochwassers fort. Ein Stadtteilfest mit Spielplatzeinweihung in Natternberg-Siedlung und eine Weihnachtsaktion für alle vom Hochwasser betroffenen Kinder wurden veranstaltet. Um die Familien zu entlasten, wurden außerdem Freizeitangebote gefördert. Zusätzlich dazu wurden die beliebten Freizeiten auf dem Schöllnacher Zeltplatz, an der Nordsee und im Ausland angeboten, und die Jugendleiter wurden in Schulungen weitergebildet. Jugendleiter, Verbände und Kommunen wurden begleitet und beraten und das Thema Rechtsextremismus wurde im Netzwerk „Bunter Landkreis Deggendorf“ bearbeitet.
Bereits zum vierten Mal fanden auch die Osterhofener Spieletage statt. Dort konnte ein Besucherzuwachs um 500 verzeichnet werden. Somit wurde 2014 die 5000-Besucher-Marke geschafft. Am Valentinstag gab es für jeden Besucher, der auf seine Weise „Herz zeigte“, ein Geschenk. Präsent war der KJR außerdem auf der Landesgartenschau.
Dreh- und Angelpunkt der Arbeit des KJR ist die Geschäftsstelle als Servicestelle für Eltern und Teilnehmer von Ferienmaßnahmen und Fahrten, aber auch für Jugendleiter, Vereine und Verbände in Sachen Verleih, Mobile Spielarbeit und Zuschussverwaltung. Großes Thema ist vor allem die Anwendung des Bundesjugendschutzgesetzes, wobei die Geschäftsstelle den Vereinen jederzeit beim Ausfüllen der Formulare behilflich ist. Beim Ausblick auf die künftigen Aufgaben erklärte die Vorsitzende, dass für die Spieletage, die kommende Woche beginnen, noch freiwillige Mitarbeiter gesucht werden.
In der Versammlung vorgestellt hat sich diesmal die 40 Mann starke Pfadfindergruppe „Royal Rangers“ mit Astrid von Seydewitz. Diese gibt es bereits seit 20 Jahren und sie nimmt Kinder ab sechs Jahren auf. Vor allem das Leben und der Umgang mit der Natur ist Bestandteil der christlichen Pfadfinder, die neben dem Glauben an Gott auch die Bibel in die Arbeit mit einbeziehen.
Eine weitere Gruppe, die sich vorstellte, kommt vom Christuszentrum Ostbayern: „Wir bieten offene Jugendarbeit und nehmen Kinder ab dem zwölften Lebensjahr in einer offenen Mitgliedschaft auf“, erklärte Anna Santl. Bei den Treffen gehe es um jugendgerechte Themen und gemeinsame Projektarbeiten wie etwa Kochen oder Stärken des Selbstbewusstseins.
Martin Hohenberger stellte die Jahresrechnung 2014 vor. Um 200 000 Euro wurde der 825 000- Euro-Haushalt überzogen, was noch auf die Hochwasserhilfe zurückzuführen ist. Für rund 150 000 Euro wurde Hilfe in verschiedenen Formen geleistet. „Der Landkreis als größter Finanzierer braucht aber keine Angst haben, dass wir Forderungen aufstellen“, sagte Hohenberger. Der Haushalt wurde sowohl in Einnahmen und Ausgaben überzogen, also durch Spenden ausgeglichen, so dass keine Entnahme aus den Rücklagen notwendig wurde. Kritisch sieht der Geschäftsführer allerdings, dass der KJR immer weniger Zuweisungen von Bußgeldern erhält.
Josef Färber dankte für die Arbeit der Verantwortlichen des KJR im Namen der Kinder und Jugendlichen im Landkreis. „Der KJR stellt ein hohes Gut für die Öffentlichkeit bereit“, sagte auch Hermann Wellner. Die stellvertretende Vorsitzende des Bezirksjugendrings, Eleonore Kellner, ging auf Schwerpunkte der Jugendarbeit ein. Besonders Werbung machte sie für das Jahr der Fotografie, in dem ein Kinderfotopreis vergeben wird. Dies ist ein Projekt der Medienfachberatung des Bezirksjugendrings. Mitmachen können alle Kinder von vier bis zwölf Jahren aus Niederbayern. – hg