Unmut wird immer lauter

Quelle: Mediengruppe Attenkofer, Ausgabe Donau-Anzeiger vom Freitag, 12.12.2025. Autor Rolf Schwinger

Bürger aufgebracht wegen Verzögerungen beim Hochwasserschutz

Sprachen über den Hochwasserschutz: (v.l.) Robert Kröll, Stefan Eineder, Reinhold Hettl, Hans Eineder, Andrea Scheday, Franz Hettl , Roland Stiglmeier-Maidl, Josef Kühmeier und Thomas Brumm. Foto: Rolf Schwinger

 

Mühlham. (rs) Nachdem bekannt wurde, dass sich der Hochwasserschutz an der Donau zwischen Deggendorf und Vilshofen weiter verzögern wird, trafen sich vor Kurzem im Mühlhamer Keller betroffene Donauanlieger zu einer Informationsveranstaltung. Landrat Bernd Sibler forderte daraufhin ein: „Die Region muss aufstehen.“ Dies nahmen Betroffene aus Thundorf, Aicha, Haardorf, Ruckasing, Arbing und Künzing nun zum Anlass, um sich auszutauschen.

Es bestehe Hoffnung, dass der schon lange erwartete Planfeststellungsbeschluss 2026 kommen solle. In der Vergangenheit sei man immer wieder von der Politik vertröstet worden. Die Schuld schiebe die Politik der EU zu, die letztendlich final zustimmen müsse, damit man mit dem Bau fortfahren könne. Jedoch wurde das Verfahren schon 2015 eingeleitet. Im Mai 2019 hatte der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer davon gesprochen, das Verfahren sei bis 2022 abgeschlossen.

Anwohner in Sorge

Teilweise wurden schon Maßnahmen im Vorgriff begonnen. Es bestehe aber noch kein Hochwasserschutz nach HQ 100. Deshalb seien Baumaßnahmen im Gebiet zwischen Thundorf und Arbing stark eingeschränkt. Da keine Maßnahmen endgültig umgesetzt werden konnten, käme es bei einem weiteren Hochwasser wie 2013 trotzdem wieder zu großflächigen Überschwemmungen, so die Befürchtung von Anwohnern. Manche Grundstücksangelegenheiten scheiterten daran, dass die Interessen betroffener Landwirte nicht ausreichend berücksichtigt würden, war zu hören. Robert Kröll meinte, dass die Kommunen „leider abwarten, und nicht aufstehen“ wie es Landrat Bernd Sibler gefordert habe. Da seit dem verheerenden Hochwasser von 2013 viel Zeit vergangen sei, wiegt man sich nach zehn Jahren in trügerischer Sicherheit.

„Schon Morgen können wir wieder betroffen sein“, war die einstimmige Meinung. Bei den Bewohnern herrsche Unzufriedenheit, Politikverdrossenheit, weil es keine Fortschritte gebe, so Kröll. Als notwendige Maßnahmen wurde die Deichrückverlegung zwischen Thundorf und Aicha, das Schöpfwerk am Haardorfer Mühlbach und der gesteuerte Polder exemplarisch angesprochen. Hochwasserschutz und Donauausbau seien zwei voneinander unabhängige Maßnahmen.

Die avisierten Genehmigungsverfahren hätten sich in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr verzögert. Die Politik sei gefordert, bei der EU eine zeitnahe Entscheidung zum Planfeststellungsbeschluss einzufordern. Man habe den Eindruck, dass nichts weitergehe. Notwendig sei es auch, eine Zusammenarbeit der betroffenen Gemeinden einzufordern, so Kröll.

 

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