Rede zum Volkstrauertag 2011

Der November ist der sogenannte Totenmonat. Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag. Gedenktage für unsere verstorbenen Angehörige / Freunde / und Bekannte….

Am heutigen Volkstrauertag sind wir aufgerufen an die Opfer der beiden Weltkriege, an die Opfer von Terror und der aktuellen Konflikte zu gedenken. Wir werden erinnert an die Grausamkeiten der Vergangenheit und leider auch immer noch der Gegenwart.

Dabei vergessen wir aber oft, dass es Menschen gibt und vor allem Menschen gegeben hat, die sich dagegen gewehrt haben, die offen protestiert haben gegen Gewalt / Terror / Hass und Krieg.

Hätten die Menschen damals auf sie gehört bräuchten wir heute nicht hier stehen und zu trauern / nicht nach zu denken, über ca. 55. Millionen tote alleine im 2. Weltkrieg.

Die Widerstandsbewegung: „Die Weiße Rose“ Hinter diesem Namen stehen fünf junge Studenten und ihr Hochschulprofessor, die zwischen Juni 1942 und Februar 1943 in Flugblättern die deutsche Bevölkerung zum Widerstand gegen das Hitler-Regime aufriefen.

Statt wie die Mehrheit zu schweigen, nannten die jungen Studenten die Verbrechen des Hitler-Regimes beim Namen.

Ein Mitglied aus dieser Widerstandsbewegung dürfte für uns alle ein Begriff sein „Sophie Scholl“ eine der bekanntesten Mitglieder der „weißen Rose“ hatte den Mut und die Überzeugung das Richtige zu tun.

„Sophie Scholl“ wurde nur 21 Jahre alt … am 22. Februar 1943 wurde sie vom sogenannten 1. Senat des Volksgerichtshofes, „In Namen des Deutschen Volkes“ zum Tode verurteilt und im Gefängnis München-Stadelheim enthauptet.

Heute haben wir die Einsicht das damals nicht „Recht“ sondern Unrecht im Namen des Deutschen Volkes gesprochen wurde.

Unseren Kindern und Jugendlichen sagen wir heute schaut nach vorne in eine bessere Zukunft aber ohne die Vergangenheit zu vergessen.

Dieses Wissen der Vergangenheit müssen aber „Wir“ an unsere nächsten Generationen weitergeben…. Sonst können sie sich nicht erinnern !!!

Die Vergangenheit weitergeben …. damit es in Zukunft mehr junge Menschen geben wird wie Sophie Scholl, … denn eines können wir auch aus der Vergangenheit lernen, es kann manchmal Richtig sein auf die „ Junge Generation“ zu hören und ihnen zu vertrauen.

Manchmal sehen ihre Augen mehr, als wir durch unsere Weisheit des Alters sehen wollen.

Auch wenn es von Generation zu Generation immer schwieriger werden wird,… einen Bezug zu den Ereignissen der Vergangenheit aufrecht zu erhalten.

Vor allem zu den Ereignissen der beiden Weltkriege, … dürfen wir keinen Schlussstrich darunter ziehen und so tun als ob Terror / Gewalt und sinnloses töten hinter uns liegt.

Krieg / Terror / Gewalt / sind immer noch an der Tagesordnung und gehören zu unserem derzeitigem Leben.

Mit sogenannten Friedenseinsätze / Nato-Militäreinsatz / Schutztruppen versuchen wir den Frieden zu erhalten und wie vor Kurzem in Libyen Freiheit und Demokratie herzustellen….. und doch ist es nichts anderes als Krieg zu führen.

Ob wohl wir durch Politik und Medien das Gefühl bekommen „Recht zu sprechen „ oder „Frieden zu schaffen mit diesen Kriegen, werden es erst die nächsten Generationen entscheiden …. ob wir Recht damit hatten.

Vielleicht gibt uns die Zukunft Recht … vielleicht aber auch nicht ….

Meine Hoffnung ist … das wir eines Tages nicht mehr von einem Volkstrauertag sonder von einem Volksfreudentag reden werden, weil wir Krieg / Gewalt und Terror überwunden haben.

Die Zivilcourage von Sophie Scholl und die Millionen Toten von Krieg / Terror und Gewalt von Vergangenheit und Gegenwart sind Grund für diese Hoffnung.

Mit den Worten von Sophie Scholl die sie kurz vor ihrer Enthauptung sprach ….. schließe ich meine Rede und lege im Namen von uns allen diese Gedenkschale nieder…

So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln. ….

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